Baugrubenverbau
Spundwandverbau
Spundwände werden sowohl für dauerhafte als auch temporäre Anforderungen verwendet. Für das Einbringen von Spundwänden werden von uns unterschiedliche Einbringverfahren angewandt. Der Einbau erfolgt mäklergeführt oder freireitend.
Für das mäklergeführte Einbringen verwenden wir einen schwenk- und neigbaren Mäkler montiert an einem speziellen Trägergerät. Durch verschiedene Mäkleranbaugeräte können Aufgaben im Spezialtiefbau, wie Vibrieren, Rammen, Ziehen, Bohren und Pressen ausgeführt werden. Das freireitende Rammen erfolgt mittels Seilbagger oder Teleskopkran.
Nachstehend erhältst du einen Überblick über die von uns eingesetzten Einbringverfahren:
- Spundwand gepresst (Pressverfahren)
- Spundwand vibriert (Vibrationsverfahren)
- Spundwand gerammt oder nachgerammt (Rammverfahren)
Ergänzt werden die zuvor benannten Einbringverfahren ggf. durch Vorbohrungen mittels Endlosschnecke oder verrohrte Austauschbohrungen.
Spundwandpressverfahren
Aktuell werden immer mehr Baugruben im innerstädtischen Bereich (Lückenbebauung) erstellt, aber es gibt auch Baustellen in der Nähe von modernen Produktionsstätten, historischen Gebäuden, Krankenhäusern etc. Hierbei ist es sehr oft erforderlich, dass der Verbau erschütterungsfrei eingebracht wird. Mit Hilfe des Hydro-Press- Verfahrens können Spundwände mäklergeführt und erschütterungsfrei in den Boden eingepresst werden.
Gerade bei kleineren Baumaßnahmen handelt es sich in der Regel um ein wirtschaftlicheres Verfahren im Vergleich zur Trägerbohlwand, einer Schlitzwand o. ä., speziell wenn ein hoher Grundwasserspiegel ein Problem darstellt.
Verwendet werden kalt- als auch warmgewalzte Spundwandbohlen als U- bzw. Z-Profil der Spundwandhersteller.
Beim Pressverfahren werden 3 oder 4 Einzelbohlen gleichzeitig als Paket aufgenommen. Das Einpressen erfolgt erschütterungsfrei im sogenannten Pilgerschrittverfahren. Die Spundwände wurden mit einer Presskraft von 80 Tonnen je Presszylinder in den locker bis mitteldicht gelagerten Sandboden eingebaut.
Spundwand vibriert (Vibrationsverfahren)
Eine kostengünstige Alternative zu der erschütterungsfrei gepressten Spundwand ist der erschütterungsarm vibrierte Einbau.
Beim vibrierenden Rammen wird ein Vibrator eingesetzt. Neben dem vibrierenden Einbau ist auch das Ziehen von Rammgut auf die gleiche Art möglich.
Die von uns eingesetzten Vibratoren gehören zu der neuesten Generation und verfügen über ein verstellbares Moment. Das bedeutet, dass die Unwuchten erst bei Erreichen des hochfrequenten Drehzahlenbereiches elektronisch zugeschaltet werden. Somit werden die bisher bekannten An- und Ablaufschwingungen nicht erzeugt.
Durch Unwuchten werden resonanzfreie An- und Ablaufschwingungen erzeugt und über die Klemmzage auf das Rammgut übertragen und ermöglichen somit ein Eindringen in den Boden. Durch die erzeugten Schwingungen können Verdichtungen des benachbarten Baugrundes und/oder Beschädigungen von Gebäuden hervorgerufen werden.
Wir verfügen über unterschiedlich große Vibratoren mit verstellbarem Moment und ausgerüstet mit einem Datenschreiber. Somit können wir Baustellen individuell und flexibel, den Bodenverhältnissen und den örtlichen Gegebenheiten angepasst, mit verschiedensten mäklergeführten und freireitenden Vibratoren bestücken.
Spundwand gerammt / Rammverfahren
Je nach Baugrundverhältnis ist ein Nachschlagen des Rammguts notwendig, um ein Einbinden in die tragfähigen Schichten, die kaum vibrier- oder pressbar sind, zu gewähren. Für das Nachschlagen von Rammgut setzen wir einen Hydro-Hammer bzw. einen Hydraulik-/Dieselrammbär, ausgerüstet mit einem Datenschreiber, ein. Selten angewandt, aber technisch möglich, ist das Rammen der Bohlen über die gesamte Länge.
Bohrverfahren / Vorbohren
Im Bedarfsfall können durch eine Entspannungs-/Lockerungsbohrung mit einer Endlosschnecke oder dem Einsatz einer Hochdruckspülanlage Erschütterungen weiter minimiert werden bzw. eine insgesamt schnellere und einfachere Einbringung von Spundwänden und Trägern in Böden mit dichter bis sehr dichter Lagerung gewährleistet werden. Beim Pressverfahren wird der Spitzendruck reduziert.
Entspannungs-/Lockerungsbohrungen führen wir entweder direkt mit unserem Mäkler- Rammsystem oder durch den zusätzlichen Einsatz eines Hydraulikbaggers mit Bohrantrieb aus. Die Endlosschnecke wird in den Boden gebohrt und wieder herausgedreht. Dieses Verfahren kann zu minimaler Bodenförderung führen.
Als kostengünstigere Alternative kann das Hochdruckspülverfahren verwendet werden. Hierbei wird eine Stahllanze an der Spundbohle befestigt und mit einem speziellen Hochdruckspülaggregat verbunden. Durch den Wasserstrahl wird der Boden "geschlitzt". Die Spüllanze kann wieder gewonnen werden und somit mehrfach zum Einsatz kommen.
Sonstige Rammarbeiten / Gründungen
Neben den zuvor beschriebenen Verbauarbeiten führen wir auch sonstige Gründungs- und Rammarbeiten aller Art aus. Je nach statischen Anforderungen werden Stahlprofile unterschiedlicher Abmessungen vibrierend oder schlagend eingebracht.
So kommen z. B. Stahlrohrgründungen bei einer kombinierten Rohrspundwand (Stahlrohr und Spundbohle) oder als Gründungselemente im Ingenieurbau zum Einsatz. In Hafenanlagen werden Stahlrohre als Dalben (Anlege-, Führungs-, Abweisdalben) in den Hafengrund eingebracht. Alternativ zu den Stahlrohren werden Hart-Holzpfähle (z.B. Basralocus, Bongossie) verwendet.
Zum vibrierenden Einbringen werden unsere Vibratoren einsetzt. Somit können wir Stahlrohre bis zum einen Durchmesser von 1.200 mm einbringen.